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Adolf Hagmaier (1909-1991), ein leidenschaftlicher Mechaniker- und Bäckermeister, ein richtig schwäbischer Tüftler. Er heiratete nach Kriegsende Anneliese (geb. 1920).
Die Firmengründung „Adolf Hagmaier Apparatebau und Exzenterpressen" bedeutete aber nicht zugleich Reichtum und ein Leben ohne Sorgen. Im Gegenteil, es war der Beginn von vielen Problemen: Kein Geld, kein Rohmaterial, viele Schulden. Doch er war ein motivierter und vor allem willensstarker Mensch, sodass er für seine Erfolge arbeitete und sich von niemandem davon abhalten lies, seine Ideen in die Realität umzuwandeln.
Es war kein einfacher Start in das Geschäftsleben für die beiden, aber trotz allem brachte Adolf es zu Stande, seine Ideen, die er voller Fleiß und Selbstvertrauen entwickelt hatte, im Jahre 1946 umzusetzen, vor allem mit der ständigen Hilfe von Anneliese. Er begann Nagelmaschinen herzustellen, außerdem andere Arten von Exzenterpressen, wie die „voll-automatische Andrücketikettenmaschine", welche er erst verkaufte, doch später dann zurücknehmen musste, da der Kunde, der die Maschine geordert hatte, Pleite ging. Nun begann Hagmaier selbst Etiketten und nicht mehr Maschinen zu produzieren.
So wurde mit der Zeit der Stall des Elternhauses in Pfullingen in eine Werkstatt umgewandelt und 1955 der Fabrikneubau erweitert, wo 1961 die Firmengründung der „Hagmaier Etiketten" folgte. Weitere Maschinen wurden angeschafft. Ein Heidelberger Tiegel und eine Kiess&Gerlach Flachstanze waren neben Maschinen zum Ösen und Fädeln wichtige Utensilien, um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Alles was sonst noch fehlte fertigte Adolf Hagmaier in seiner mechanischen Werkstatt, die noch bis zuletzt durch Transmissionsriemen angetrieben wurde.
Da es in Pfullingen Platzmangel und keine geeigneten Grundstücke oder Gebäude gab, entschied Adolf Hagmaier mit 72 Jahren weitblickend den Umzug auf die Schwäbische Alb. Die Söhne folgten der Entscheidung. Arbeiten und Leben in Münsingen. Neue Produktionsanlagen wurden angeschafft. Nebenher wurde Familie gegründet. Alles war im Aufbau. Überall wurde selbst Hand angelegt.
Adolf Hagmaier teilte ab 1980 die Geschäftsleitung mit Thomas (20) und Werner (26), bis er 1986 die gesamte Verantwortung an seine Söhne abgab, die in seinem Sinne den Aufbau des Unternehmens weiterführten.
Anfangs gab es noch reichlich Platz für weitere Maschinen, das aber änderte sich mit den Jahren, sodass die Entscheidung einer Firmenvergrößerung 2000 verwirklicht wurde. Nicht nur ein komplettes Stockwerk wurde erbaut, auch die innerbetriebliche Logistik wurde den neuen Anforderungen angepasst. Bald erfolgte die Produktion nur noch von der Rolle. Akzidenzdruck wurde eingestellt. Kontinuierlich erweiteren die Brüder die Produktion durch Spezialmaschinen im Druck- und Stanzbereich für Kartonetiketten, Tickets und Logistiketiketten. Digitaldruck wurde schon 1997 erprobt, beim Laserstanzen und im Highspeed Inkjetdruck waren die Älbler die Ersten in der Branche.
Heute besteht die Firma seit sieben Jahrzehnten. Es wird im Schichtbetrieb gearbeitet. Langjährige, spezialisierte Mitarbeiter und kontinuierliche Erneuerung des Maschinenparks bieten für eine Vielzahl von Etikettenanwendungen die Lösung. Werner Hagmaier gab 2012 die Geschäftsleitung vollständig an Thomas Hagmaier ab.
Auch heute stehen Adolf Hagmaiers Grundgedanken „Selbstvertrauen, Fleiß und Innovation" ganz oben in unserer Philosophie.